ZENJO – KONZENTRATION


Die Stimme des Tales ist Buddhas weite und lange Zunge,
die Form der Berge nichts anderes als sein reiner Körper. Eihei Dogen

In der Praxis von Shikantaza – „Nur Sitzen“ – bedeutet sich zu konzentrieren nicht die Achtsamkeit auf etwas bestimmtes zu fokussieren und sich vom Rest der Welt abzutrennen. Es bedeutet auch nicht sich selbst in einen besonderen oder tiefen Zustand der Euphorie oder der Trance zu versetzen. In der Praxis von Zaren sitzen wir einfach. Das heißt, dass unabhängig von welcher Geisteserscheinung im Geist aufkommt, wir präsent bleiben völlig in Einheit mit dem Hier und Jetzt. So verstanden ist in der Lehre von Meister Dogen die Zazen Praxis nicht ein Mittel zum Zweck, sondern der Zweck selbst. Zazen in allen Einzelheiten der Haltung umfasst in sich das gesamte Buddha Dharma und zwar direkt. Hier und Jetzt ist Zazen das Licht der Wahrheit selbst. Und weil dies so ist, kehren wir immer wieder mit der Aufmerksamkeit zur körperlichen Haltung, der Atmung und dem Geist im Hier und Jetzt zurück.

Im Shobogenzo Genjo Koan sagt Meister Dogen, einer der zwei Begründer der Soto Zen Schule:

„Den Buddha Weg zu ergründen, heißt sich selbst ergründen. Sich selbst Ergründen heißt sich selbst zu vergessen. Sich selbst zu vergessen heißt eins mit den zehntausend Dingen sein. Eins mit den zehntausend Dingen sein heißt Körper und Geist von uns selbst und Körper und Geist der Welt um uns fallen zu lassen. Die Spuren des Erwachens ruhen im Verborgenen, und die im Verborgenen ruhenden Spuren des Erwachens entfalten sich über einen langen Zeitraum“.