SHOJIN – ENERGIE

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Gestalt und Essenz,
Treffen sich auf dem Wasser.
Alles vorhanden.

Shojin oder Virya Paramita auf Sanskrit, ist das Paramita der Energie.

Sho bedeutet: rein, fein. Jin hat die Bedeutung von: weiterkommen, Fortschritte machen. So ist im Kontext der buddhistischen Tugenden unter Energie jene Kraft gemeint, die
erfahren wird wenn durch die Großzügigkeit, Disziplin und Geduld unsere Praxis zu einem Stadium der aktiven Offenheit gelangt. Also hat das Paramita der Energie mit der Kraft zu tun die uns zur Praxis geführt hat, der Motivation den Weg fortzuschreiten und der Energie uns immer weiter in Richtung auf das was rein und tadellos ist zu bewegen. Die Energie, die dazu führt dass dem Herbst der Winter folgt und dem Winter der Frühling, der Sommer und wieder der Herbst. Die Energie eines Samens der keimt, anschließend zu einer Blume wird, die später blüht bis sie verfällt, ohne dass es dabei einer äußeren Anerkennung oder eines Vergleichs bedarf.

Also unterscheidet sich das buddhistische Verständnis dessen was die Energie ist, von dem was wir für gewöhnlich im Alltag denken dass die Energie ist. Shojin, Energie, bedeutet nämlich nicht so hart und so lange wie möglich zu arbeiten, weil wir uns etwas zu erreichen erhoffen. Vielmehr ist die Energie im buddhistischen Sinne eine Tugend, die unweigerlich mit der Aktivität des Loslassens einhergeht. Wir lassen unsere geerbten Wertvorstellungen los, unsere darauf basierenden Träume, unseren Kummer, unsere Schuld, unsere Unschuld, unser Wissen und unser Gewissen und beginnen uns dem Leben zu öffnen so wie es ist. Wir kommen in der unmittelbaren Wirklichkeit des Hier und Jetzt an. Die Trübung hört auf, die Stille erscheint.

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