
Dogen Zenji, der Gründer der Soto Zen-Schule sowie des Daihonzan Eiheiji, wurde am 2. Januar 1200 n. Chr. geboren. Dies war während der Kamakura-Periode der japanischen Geschichte, im Jahr nach dem Tode von Minamoto Yoritomo. Es wird gesagt, dass sein Vater Koga Michichika, ein Minister der Regierung, und seine Mutter Ishi war, die Tochter von Fujiwara Motofusa. Es wird angenommen, dass der junge Dogen Zenji ein komfortables Leben führte. Im Alter von dreizehn Jahren erstieg er jedoch den Berg Hiei, im nächsten Jahr rasierte er sich den Kopf und wurde ein Mönch. Es wird gesagt, dass er zum Mönch wurde, da er die Unbeständigkeit der Welt beim Tod seiner Mutter spürte, als er acht Jahre alt war.
Dogen Zenji erachtete den Berg Hiei jedoch zu dieser Zeit als dekadent, da mächtige Menschen mit ihm verbunden waren. Die Priester gierten nach weltlichen Dingen wie Ruhm und Reichtum.
Dogen Zenji verließ den Berg Hiei enttäuscht und begab sich auf der Suche nach dem wahren Dharma (der wahren Lehre des Buddha) auf Wanderschaft. Er besuchte Tempel in vielen verschiedenen Distrikten, sehr verwirrt und aufgerührt. Im Shobogenzo Zuimonki wird Dogen Zenji mit den Worten zitiert: „Ich konnte keinen wahren Lehrer oder gute Freunde des Weges finden und war daher verwirrt und böse Gedanken wuchsen in mir. Als ich jedoch von bedeutenden Mönchen der Vergangenheit hörte und von ihnen lernte, erkannte ich, dass die Gedanken, die ich hatte, von solchen Menschen verachtet und abgelehnt werden. Also änderte ich meine Denkweise und erkannte, dass ich lieber an meine bedeutenden Vorgänger denken sollte, an die großen Priester von China und Indien, statt an die Mönche in Japan.“
Wie er selbst berichtete, reiste er auf der Suche nach dem wahren Weg des Buddha im Alter von 24 mit dem Schiff nach China. Gleichwohl fand er in China zunächst keine Lehrer, die seine reinen Ideale erfüllen konnten. Gerade als er nach Japan zurückkehren wollte, traf er jedoch Nyojo Zenji auf dem Berg Tendo, wo es wahrhafte Praxis, konzentriert auf Zazen, gab.
„Ich saß Tag und Nacht im Zazen. Wenn es extrem heiß oder kalt war, gaben viele der Mönche ihre Sitzposition für eine Weile auf, da sie Angst hatten, krank zu werden. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich ‚Ich bin nicht krank, und wenn ich nicht übte, wäre meine lange Reise nach China sinnlos. An einer Krankheit als Folge meiner Übungen zu sterben, wäre im Einklang mit meinem ursprünglichen Wunsch‘, und so setzte ich mein Sitzen fort“ (Shobogenzo Zuimonki) So weit ging die Hingabe von Dogen Zenji an Zazen. Viele japanische Mönche, die zum Lernen und Praktizieren nach China reisten, brachten einen Berg an buddhistischen Sutren als Souvenir nach Japan mit, Dogen Zenji jedoch kam mit leeren Händen zurück. Das einzige, was er mitbrachte, war die Lehre von shikan-taza (nur konzentriert auf das rechte Sitzen), die er dann zur Blüte brachte.
Um so viele Menschen wie möglich zur Ausübung von Zazen zu bewegen, schrieb Dogen Zenji Fukan-zazengi („Eine Allgemeine Empfehlung von Zazen“), worin er die Wichtigkeit von Zazen sorgfältig erläuterte und beschrieb, wie es zu praktizieren sei.
Er schrieb außerdem Bendowa („Beschreibung zum Erkennen des Weges“), ein Frage- und Antwortbuch, in dem er lehrte, dass die Ausübung von Zazen der wahre Weg des Buddha sei. In seinem repräsentativen Werk Shobogenzo („Die Schatzkammer der Erkenntnis des wahren Dharma“), ein Werk das sich über mehr als neunzig Kapitel erstreckt, übermittelt Dogen Zenji gründlich den Geist des spirituellen Erwachens.
Im Jahr 1243 verließ Dogen Zenji auf Einladung seines Unterstützers Hatano Yoshishige Kyoto und zog auf die Berge von Echizen. Es wird gesagt, dass dieser Umzug auf Druck von Priestern des Berges Hiei stattfand, aber es stimmt auch, dass er Kyoto verließ, um dem Rat von Nyojo Zenji zu folgen, der sagte: „Lebe tief in den Bergen und in abgeschiedenen Tälern, schütze die Lehren der Buddhas und der Vorfahren.“
1244 war der Bau des von Hatano Yoshishige finanzierten Klosters abgeschlossen. Zuerst trug es den Namen Daibutsuji, der später in Eiheiji geändert wurde. Dies ist der heutige Daihonzan Eiheiji.
Hier setzte Dogen Zenji seine strikte Übung fort und förderte seine Schüler. Im Jahre 1253 erkrankte er und verstarb im Alter von 53 Jahren.
Quelle: Soto Zen Net
